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Hinweise Multiple-Choice-Tests erstellen, Praxistipps für Autoren

Allgemeine Hinweise

Multiple-Choice-Tests haben sich in den letzten Jahren in den verschiedensten Bereichen der Bildung und Fortbildung bewährt und etablieren können, auch wenn es noch Lehrkräfte gibt, die schriftlich zu beantworteten Aufgaben als die geeignetere Form der Wissenskontrolle gegenüber Multiple-Choice-Tests betrachten.

Unstrittig ist, das die Qualität von Multiple-Choice-Fragen wesentlich von der Sorgfalt und Erfahrung des Erstellers abhängen. Es gibt allgemein anerkannte Regeln, die bei der Erstellung von Multiple-Choice-Tests (MCTs) eingehalten werden sollten. Werden diese beachtet, ist gewährleistet, dass der eigentliche Zweck von Multiple-Choice-Tests, vorhandenes Fachwissen und den Kenntnisstand zu einem bestimmten Themenbereich objektiv und effektiv zu überprüfen, auch erreicht werden kann. Unter Umständen kann der dafür erforderliche Ersterstellungsaufwand höher ausfallen im Vergleich zur Erarbeitung von offenen Aufgaben, die schriftlich zu beantworten sind. Dieser Mehraufwand zahlt sich aber durch die wesentlich einfachere und schnellere Testauswertung aus.


Prinzipielle Vorgehenweise zur Erstellung von Tests

Die Vorgehensweise zum Erstellen eines Multiple-Choice-Tests hängt davon ab, welche und wieviele Themengebiete zum Prüfungsinhalt eines Tests gehören sollen. Damit der Wissensstand objektiv gemessen werden kann, sollte die Auswahl der Themenbereiche mit dem zugrunde liegenden Unterricht und den damit angestrebten Lernergebnissen abgestimmt sein.

Soll der Wissensstand zu mehreren Themen geprüft werden, empfiehlt es sich, die Prüfungsinhalte in Form eines Themenrasters zusammenzustellen und in diesem über die Festlegung der Anzahl Fragen pro Thema eine Themenwichtung für den zu erstellenden Test vorzunehmen. Soll mit dem MCT nur einem Thema geprüft werden, entfällt dieser Schritt.

Eine zuverlässige Aussage zum Wissensstand per Multiple-Choice-Test kann nur dann realistisch erfolgen, wenn zu einem Thema entsprechend viele voneinander unabhängige Fragen zu beantworten sind. Dabei sollte jede Einzelfrage immer einen klar umrissenen Aspekt eines Bereiches des Themas behandeln.


Hinweise zur Formulierung von Fragen

Welche Kriterien zeichnet eine gute Multiple-Choice-Fragestellung aus, was sollte vermieden werden:

  • Fragen sollten immer so formuliert und gestellt werden, dass sie von einem wissenden Testabsolvierer eindeutig beantwortet werden können und das die Wahrscheinlichkeit, dass ein unwissender Testabsolvierer durch bloßes Raten die richtige(n) Antworte(n) finden kann, möglichst gering ist.
  • Fragen sollten einfach, klar und positiv formuliert sein und alle für die richtige Beantwortung erforderlichen Informationen enthalten.
  • Wichtige Angaben zur Frage sollten nicht erst in den Antwortoptionen zu finden sein.
  • Fragen sollten keine künstliche Verkomplizierung oder Verschachtelungen im Satzaufbau beinhalten.
  • Fragen sollten nur Fremdwörter, Fachausdrücke und Abkürzungen beinhalten, die dem Testabsolvierenden auch bekannt sind.
  • Fragen dürfen keinen versteckten Lösungshinweis enthalten (z.B. aufgrund formaler, logischer, grammatikalischer oder inhaltlicher Kriterien).
  • Eine Frage ist dann gut formuliert, wenn sie auch ohne der Kenntnis der Antwortvorgaben richtig beantwortet werden kann.
  • Verwenden Sie keine Fragestellungen, die nicht eindeutig beantwortet werden können.

Hinweise zur Formulierung von Antworten

Welche Kriterien sollten bei der Erstellung der Antworten beachtet und was sollte vermieden werden:

  • Jede falsche Antwortalternative (auch als Distraktor bezeichnet) sollten sich plausibel auf die Fragestellung beziehen und aus demselben Themenbereich stammen.
  • Weichen einzelne Antwortalternativen deutlich von der Fragestellung und dem Themenbereich ab, wird es dem unwissenden Testabsolvierer leichter gemacht, diese als falsche Antwort zu indentifizieren.
  • Die Schwierigkeit einer Frage wird entscheidend von den falschen Antwortoptionen bestimmt. Diese sollten für den unwissenden Testabsolvierer plausibel erscheinen, damit dieser von der richtigen Antwort abgelenkt wird, dürfen dem wissenden Testabsolvierer aber nicht verwirren.
  • Als Distraktoren (falsche Antworten) bietet es sich u.U. an, häufige Fehlmeinungen oder wenn aus Lehrpraxis verfügbar, wiederholt auftretende falsche Antworten zu verwenden.
  • Falschen Antworten sollten in ihrer Länge und in ihrem Differenzierungsgrad der richtigen Antwort entsprechen. Die richtige(n) Antwort(en) sollten nicht umfangreicher ausformuliert sein.
  • In den richtigen Antworten sollten Wortwiederholungen aus der Frage vermieden werden.
  • Die Formulierung der richtigen Antwort sollte nicht mit einer Lehrbuchformulierung übereinstimmen.
  • In den Antworten (unabhängig ob richtig oder falsch) sollten Begriffe wie niemals, immer, alle, kein, nur (deuten auf falsche Antworten) bzw. manchmal, möglicherweise, gewöhnlich (deuten auf richtige Antwort) vermieden werden.
  • Die richtige Antworten zu einer Frage sollten innerhalb eines Tests immer an unterschiedlicher Position stehen.
  • Es sollten nur so viele Antworten formuliert werden, wie auch sinnvolle Distraktoren gefunden werden. Optimal sind 4 Antworten (1x Richtig, 3x Falsch), Drei Antworten sind auch akzeptabel.
  • Ist nur eine Antwort richtig, liegt bei 2 möglichen die Ratewahrscheinlichkeit bei 50%, bei 5 Antworten bei 20%. Sind mehrere Antworten richtig, wird dieser Wert kleiner. Bei den Typen Nennen und Berechnen spielt die Ratewahrscheinlichkeit keine Rolle. Beachten Sie das bei der Fragen und Fragetyp-Zusammenstellung des jeweiligen Multipe-Choice-Tests.

Schlussbemerkungen

Als Autor von Multiple-Choice-Tests sollte man die zuvor gemachten Empfehlungen bei der Erstellung von Tests unbedingt beachten. Nur dann können MCT's zum objektiven Überprüfen von vorhandem Fachwissen und Kenntnisstand zu einem bestimmten Themenbereich verwendet werden.

Als Anfänger fällt es zunächst meist nicht leicht, die richtigen Formulierungen für Fragen, Antworten und vorallem Distraktoren (fehlerhafte Antworten) zu finden. Je häufiger man das aber macht, umso besser geht die Erstellung der Fragen von der Hand.

Ihre ersten erstellten MCT's sollten zunächst immer einen Praxis-Test durchlaufen, bevor sie für "echte" Leistungsüberprüfungen eingesetzt werden. Dabei können sie feststellen, ob ihre Formulierungen von den Testnutzern so beantwortet werden, wie von Ihnen erwartet oder ob bestimmte Fragestellungen oder Antwortoptionen besser angepasst werden sollten.

Unter bestimmten Bedingungen kann es sinnvoll sein, dass zur Qualitätssicherung der Fragen diese durch eine zweite Person nach festzulegenden Kriterien begutachtet werden.




Programminfos:

Akt.Version: 4.2 (seit 08/2024)
Letztes Update: 24.08.2024
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